Tagesleistung: 21 und 34km

Tag 14: 4.8.

Nach einer eher unruhigen Nacht an der Elbe, weil am anderen Ufer gefühlt jede Stunde ein Güterzug vorbei fuhr, habe ich mich mit Matze meinem Zeltnachbarn aus Berlin auf dem Weg nach Bad Schandau gemacht. Ich habe hier den EB verlassen, da weder die Wiese auf der ich geschlafen habe noch Bad Schandau auf dem Weg liegen. Wir sind aber nicht einfach die Straße entlang gelaufen, sondern hoch in den Wald und dann mit Karte und Handy irgendwie zu unserem Ziel gekommen.

In Bad Schandau wollte ich eigentlich direkt in die Therme, das Internet hat aber überraschenderweise angezeigt, dass ein nahkauf sonntags bis 12 Uhr offen hat. Also nichts wie hin, danach noch zum Bäcker und dann haben sich unsere Wege getrennt.

Ich bin zur Therme, da ich nur ein Mini Microfaser Handtuch beim Wandern dabei habe, was nicht ausreichend für die Sauna ist, habe ich behauptet, dass ich letzten Monat mein Handtuch vergessen hatte und hab aus den ungefähr hundert Handtüchern vom letzten Monat eines ausgesucht.

Nach vier Stunden Therme und Sauna war ich sauber und entspannt. Ich musste aber noch nach Hohenstein laufen, wo ich in der Burg schlief.

Die Burg war schön, das Zimmer klein aber dafür wirklich günstig. Ich habe dort meine Klamotten ausgewaschen und mein Zelt getrocknet.

Tag 15 (5.8.)

Wow seit zwei Wochen unterwegs! Ungefähr 380 Kilometer gelaufen! So lange und soweit bin ich noch nie am Stück gewandert.

Das Frühstück in der Burgherberge war super. Ein Buffet mit guter Auswahl. Ich hatte früh noch einen Termin, in einem Hermes Paketshop warteten meine neuen Schuhe auf mich, also müsste ich einen Kilometer zurück laufen. Kurz nachdem ich aufgebrochen bin ich an einer Touristeninformation vorbeigelaufen. Dort habe ich kurzerhand meinen Rucksack abgestellt und bin ohne unötiges Gepäck zum Paketshop gelaufen. Wieder zurück an der Touristeninformation habe ich meine alten Schuhe entsorgt und habe meinen Rucksack wieder abgeholt.

Die Frau dort hat mich gefragt ob ich boofe. Boofen ist das schlafen in Unterständen oder ausgewählten Orten im Nationalpark sächsische Schweiz. In diesen Sommer, wie auch letztes Jahr, ist das aber nicht erlaubt. Im letzten Jahr gab es 14 Waldbrände, weil Idioten bei der Waldübernachtung Feuer gemacht haben, daher ist hier das Betreten des Waldes von 21 bis 6 Uhr verboten. Die Strafen sind sehr hoch, wenn man erwischt wird. Freitagnacht wurde mittels Hubschrauber und Wärmebildkamera nach illegalen Waldschläfern gesucht. Für mich ist das durchaus ein Problem, da ich, bis auf ein paar Hotelaufenthalte, überwiegend draußen schlafe.

Mit meinen neuen Schuhen ging es dann tausenden Stufen hoch und wieder runter. Immer wieder den einen Fels hoch, dann ins Tal absteigen und wieder hoch.

Die Highlights heute waren die Bastei, mit einem Wahnsinns Ausblick auf die Elbe, die Fährfahrt über die Elbe und die Festung Königstein.

Die Landschaft mit diesen weitaufragenden Felsen ist wahnsinnig schön. Ich denke hier komme ich wieder her.

Was etwas enttäuschend ist, ist das der Weg hier nicht als EB ausgezeichnet ist, bestenfalls als E3, bei dem es anscheinend mehrere Routen gibt, weil parallel läuft ein E3 in Tschechien. Was aber toll ist, dass es EB Stempelstelle gibt. Mit den EB Stempeln wurde früher nachgewiesen, das der Weg gelaufen wurde. Heute habe ich drei Stempel ergattern können. Sogar ein Unikat, den in Königstein haben sie erst vor wenigen Wochen einen Stempel bekommen und der war vorher noch unbenutzt. Das Stempel sammeln ist ein netter Zeitvertreib für die Wanderung.

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