Strecke

Der Wegverlauf hat seine Höhen und Tiefen. Im großen und ganzen war der Weg aber überwiegend schön. Die Landschaft war fast immer abwechslungsreich. Die Highlights sind vor allem die Böhmische und die Sächsische Schweiz. In Polen war besonders das Eulengebirge an den ersten beiden Tagen toll. Das Umlaufen von Jelenia Gora war an manchen Stellen der Teil der am wenigsten schön war, da dort viel Müll rum lag und auch die Wegführung keine Höhepunkte. Das Grenzgebiet zwischen Polen und Tschechien ist mit dem Riesengebirge und Isergebirge wiederum echt klasse. Das Erzgebirge ist nicht hässlich, jedoch sehr lange und auf die Dauer etwas langweilig, auch der Wegverlauf auf unendlichen Forststraßen war nicht der spannendste. Der Wegverlauf im Vogtland, auf dem Kammweg, war nicht so schön, da dort größere Teile des Weges auf dem Kolonenweg auf Betonplatten verlaufen. Der anschließende Weg auf dem Frankenweg durch den Frankenwald unterscheidet sich zwar optisch kaum vom Erzgebirge, die Wegführung ist hier aber deutlich besser, da es meist über kleinere Pfade geht und da hier meine Heimat ist, habe ich eine zusätzlich emotionale Bindung zu dieser Landschaft

Landschaftliche Highlights in der Böhmischen Schweiz
Der Kolonnenweg, wobei hier auch in der Mitte auf dem Grasstreifen gelaufen werden kann

Es gab aber auch Tage an denen ich überwiegend Teerstraßen gelaufen bin, wie an Tag 9. Auch an anderen Tagen gab es mehrere Kilometer am Stück auf harten, schlecht zu laufenden Untergründen.

Kilometerweise Teerstraßen

Nach Auswertung meiner GPS-Tracks habe ich festgestellt, dass ich deutlich weiter als die 850 Kilometer gelaufen bin. Ich bin 909 Kilometer gelaufen. Das kommt daher, dass ich für Pensionen, Supermärkte und Wasserquellen immer wieder kleinere und auch größere Umwege gemacht habe. Auch um zu dem ein oder anderen Unterstand zu gelangen habe ich den geplanten weg verlassen. Ja und mein Zelt konnte ich auch nicht immer direkt am Weg aufschlagen. Vor allem in Polen habe ich mich zudem ein paar mal verlaufen und bin entweder umgekehrt oder habe meine Route geändert. Daher habe ich 59 zusätzliche Kilometer zurückgelegt.

Wegmarkierung

Ich muss klar feststellen, dass es gut war, dass ich mein GPS-Gerät dabei hatte. In Polen und Tschechien verläuft der Weg auf dem E3 und ist durchgehend markiert. Die Markierung in Polen ist allerdings nicht immer ganz eindeutig, teilweise fehlen an Weggabelung auch Markierungen. In Tschechien ist die Markierung tadelos.

In Deutschland war es unterschiedlich. Im Elbsandsteingebirge habe ich kaum Zeichen des Eisenach-Budapest-Weges ausgemacht, es gab Markierungen die eindeutig waren, vorausgesetzt man weiß welchen Markierungen man folgen muss. Im Erzgebirge und Vogtland ist dann der Weg gut und eindeutig als Fernwanderweg Eisenach-Budapest markiert.

Das Stück auf dem Kammweg und der Frankenweg sind hervorragend markiert, ähnlich wie in Tschechien völlig eindeutig und klar, was ein Verlaufen nahezu unmöglich macht

Welcher Weg ist nun der Eisenach Budapest Weg?

Menschen

Ich habe nur eine wirklich schlechte Erfahrung gemacht, als zwei Hunde im Wald auf knurrend auf mich losstürmten und ich sie nur mittels meiner Wanderstöcke auf Distanz halten konnte. Das Herrchen kam zwar kurz darauf und pfiff sie zurück, aber ohne meine Stöcke hätte das echt blöd ausgehen können.

Positive Erfahrungen habe ich viele gemacht. Die Menschen waren interessiert. Wenn ich nach Wasser fragte, hat mir jeder geholfen. Besonders zwei Ereignisse sind meine persönlichen Highlights. In Polen wurde ich nachdem ich nach Wasser gefragt wurde spontan zu einem Geburtstag mit Mittagessen und anschließend Kuchen und Obst eingeladen, Im Osterzgebirge hat mich eine Frau am Morgen überrascht, als sie anhielt und mir Frühstück brachte, da war ich komplett sprachlos.

Reich gedeckter Tisch mit Obst und Kuchen

Persönliches

Mein Körper hat erfolgreich durchgehalten. Ich bin begeistert. Ich habe mir zwar ab und zu eine Blase an der Ferse gelaufen, was vermutlich an den abgelaufenen Schuhen lag, aber ich habe ansonsten keinerlei Verletzungen erlitten. Klar alles hat mal weh getan. Lediglich mein rechter Fuß hat am Ende etwas schlapp gemacht, was einmal am Kolonenweg lag und vermutlich auch an den Schuhen die wegen meiner angeschwollenen Füße zu klein wurden. Meine normalen Straßenschuhe haben am Tag nach meiner Wanderung nicht mehr wirklich gepasst und meine Kletterschuhe waren drei Tage nach meiner Wanderung noch so unbequem und klein, dass ich noch etwas warten muss um wieder Bouldern oder Klettern zu gehen.

Mein Kopf hat auch gehalten. In den ersten drei Wochen hatte ich keinen wirklichen Durchhänger, gegen Ende auch durch meinen schmerzenden Fuß, war es etwas schwieriger. Es ging aber, da das Ende ja kurz bevor stand. Interessant wird das dann, wenn ich mehre Monate unterwegs wäre.

Wetter

Das Wetter war gut. In den ersten Tagen war es sehr heiß. Dann wurde es kühler, bewölkter und es hat ab und zu geregnet. In der letzten Woche war es besonders Nachts mit einstelligen Temperaturen sehr kühl. Es waren im großen und ganzen perfekte Wanderbedingungen.

Ausrüstung und Finanzen

Die Punkte Ausrüstung und Finanzen habe ich in separaten Artikeln ausgewertet.

2 Kommentare

  1. Hallo Michael! Ich habe gerade mit Begeisterung deinen Blog verfolgt. Besonders die Tage auf dem EB waren für mich interessant. Meinen Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluss! Vielleicht willst du ja irgendwann auch den Rest des EB laufen. Für diesbezügliche Fragen stehe ich gern zur Verfügung. Herzliche Grüße sendet Bert

    1. Hallo Bert,
      danke für deinen Kommentar. Vielleicht komme ich auf dein Angebot Mal zurück. Bei meiner Recherchen im Vorfeld bin ich ja auch auf deiner Seite gelandet. Eigentlich ist es schade das der EB so wenig bekannt ist und damit auch nur von wenigen begangen wird, daher toll das es deine Seite als Informationsquelle gibt.
      Viele Grüße Michael

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