Der Te Araroa Trail ist ein ca. 3000 Kilometer langer Wanderweg, der 2011 offiziell eröffnet wurde und über die beiden Hauptinseln Neuseelands verläuft. Auf der Südinsel ist der Weg ca. 1300 Kilometer und auf der Nordinsel ca. 1700 Kilometer. Der nördliche Terminus ist bei Cape Reinga und der südliche Terminus bei Bluff. Als Richtwert für die Wanderung werden Werte zwischen 50 und 80 Tagen pro Insel angegeben, woraus sich Werte zwischen 100 und 160 Tagen für einen kompletten Thru-hike ergeben, wobei 100 Tage als sportlich gelten und 160 Tage als sehr entspannt. Eventuelle Pausentage kommen noch hinzu
Startzeiten
Es ist möglich den Weg in beide Richtungen Northbound (NoBo), also in Richtung Norden oder Southbound (SoBo), in Richtung Süden, zu begehen. Die Startzeiten sind vor allem vom Wetter limitiert, was die Wanderung nicht 100% planbar macht. So kann es sein, dass wenn man zu früh die Südinsel laufen möchte, einige Pässe in den Alpen noch durch Schnee blockiert sind, dass gleiche gilt, wenn man zu spät dran ist. Als beste Zeit gilt auf der Südinsel Februar bis März, weil es da am trockensten sein soll.
Die Te Araora Trust empfiehlt für NoBos November bis Januar und für SoBo September bis Dezember als Startzeiten.
Nobo vs. Sobo
Die Standardrichtung ist von Norden nach Süden. In der Wandersaison 2018/19 sollen schätzungsweise 1100 Menschen den kompletten Weg gelaufen, es wird geschätzt, dass über 80% davon SoBo und unter 20% NoBo gelaufen sind. Genaue Zahlen gibt es nicht, da es niemanden gibt der zählt. Man kann sich zwar auf der Homepage des Te Araroa Trust als Thru-Hiker registrieren, jedoch ist unklar wie viele Wanderer, die den Weg tatsächlich gehen, sich dort eintragen.
Meiner Meinung laufen die meisten SoBo, da die meisten vorher auch SoBo gelaufen sind. Das liegt auch daran, dass die offizielle Route eine 4-5 tägige Bootsfahrt mit dem Kajak auf dem Whanganui stromabwärts beinhaltet. Einen offiziellen Weg flussaufwärts für NoBos gibt es dort nicht.
Die Vorteile einer SoBo Wanderung sind, dass mehr Leute unterwegs sind und man dadurch nicht so einsam ist. Auch kann in Notfällen dadurch schneller Hilfe verständigt werden.
Die Vorteile einer NoBo Wanderung sind, dass die zahlreichen DOC-Hütten, besonders auf der Südinsel, nicht so überfüllt sind. Man läuft auch vom kälteren Teil Neuseelands in den wärmeren, was vor allem gut ist, da die Südinsel ein kleineres Zeitfenster hat somit hier gezielt gestartet werden kann. Wenn vorher die Nordinsel gelaufen wird, kann es sein dass man zu früh oder spät dran ist, was entweder viel Altschnee oder Neuschnee zur Folge haben kann.
Es gibt sicherlich noch viele andere Gründe in die eine oder andere Richtung zu laufen, nach meinen Internetrecherche sind das aber mit die am meisten genannten Gründe.
Ich laufe NoBo, weil die Südinsel für mich reizvoller ist und ich diese daher gleich am Anfang laufen will, die Nordinsel ist für mich dann optional. Allerdings habe ich auch erst ab Januar 2020 Zeit, somit wäre SoBo für mich auch gar nicht möglich.
Mögliche Gefahren
Die größte Gefahr auf dem Weg ist die Natur. In Neuseeland gibt es zum Glück keine giftigen Tiere oder auch keine großen Raubtiere die einem gefährlich werden können. Die Gefahr droht eher durch das Wetter, das sehr wechselhaft ist und auch tagelang regnen kann. Es müssen über zweihundert Flüsse zu Fuß durchquert werden, bei starken Regen können die Flüsse anschwellen und können unpassierbar werden. Wenn man es trotzdem versucht kann das lebensgefährlich sein. Auch bei normalen Bedingungen ist eine Flussüberquerung nicht zu unterschätzen und man sollte im Idealfall auf einen zweiten Wanderer warten um für den Fall, dass man den Stand verliert und sich verletzt Hilfe geholt werden kann.
Durch das raue Wetter kann ein erhöhtes Risiko für eine Unterkühlung drohen, besonders wenn man nicht richtig ausgerüstet ist.
Außerdem sind die Rettungswege in der Wildnis lang, vor allem auf der Südinsel. Daher empfiehlt es sich einen Personal Locater Bacon (PLB) mitzuführen, ein Notfallsender mit dem man über Satellit den Notruf verständigen kann.
Was kostet die Wanderung?
Der Te Araroa Trust, der den Wanderweg betreut empfiehlt eine Spende von 250 NZD, was in etwas 150€ entspricht. Ansonsten finden sich in verschiedenen Blogs Werte zwischen 800 € und 1500 € pro Monat auf dem Trail für Essen und Unterkünfte. Zudem kommen noch Flugkosten und Ausgaben für Ausrüstung die benötigt wird. Wer schneller läuft braucht natürlich auch entsprechend weniger Geld.