Tagesleistung: 36 km
Endpunkt KM 1998
Heute bin ich lange und weit gelaufen. Langsam habe ich mich sogar an das früh aufstehen gewöhnt. Wenn ich in einer Hütte schlafe und um 7 Uhr aufstehe, schaffe ich es deutlich vor 8 Uhr loszukommen. Zu erwähnen ist noch, dass ich heute Nacht aufgewacht bin als eine Maus über meine Hand lief.
Ich bin somit um viertel vor 8 losgelaufen. Ich habe mir in den letzten Wochen angewöhnt, wenn der Weg einfach ist und ich mich nicht so sehr konzentrieren muss, immer nochmal zurück zu denken und jeden Tag den ich auf dem Trail unterwegs bin chronologisch Revue passieren zu lassen. Das dauert dann mit Gedankensprüngen und Ablenkungen über eine Stunde.
Heute war der Weg einfach und flach, dass ich seit zwei Tagen trockene Füße hatte war zudem wirklich angenehm. Das Wetter war bedeckt, keine Sonne, kein Wind und auch kein Regen, somit perfekt. Ich durchlief eine weite Ebene, erst den Henry River flussabwärts und dann den Waiau River hinauf. Zwischenzeitlich taten mir die Füße weh. Gegen Mittag musste ich durch den Fluss, meine Füße waren wieder nass.
Gegen 14:30 Uhr erreichte ich dir Waiau Hut, eine kleine aber neue und damit gute Hütte. Dort traf ich zwei Jäger aus Australien, etwas später erreichte auch zwei andere Nobos, ein Neuseeländer und eine Tschechin, die Hütte. Ich war etwas verwirrt, der Neuseeländer war vor mir gestartet und ich fragte wo ich ihn den überholt hatte, er meinte zerknirscht, dass er eine falsche Abzweigung genommen hatte und 4 Kilometer extra gelaufen ist.
Eine Stunde später bin ich weiter gelaufen, der Plan war soweit wie möglich an den Waiau Pass (1870Hm) heranzulaufen um morgen ein paar Höhenmeter weniger zu haben und gleich mit dem steileren Aufstieg beginnen zu können. Ein Sobo erzählte mir von einer guten campstelle. Nachdem ich über Stock, Stein und durch den Fluss ein immer enger werdendes Tal entlang gelaufen war, kam die Stelle. Sie ist fast perfekt, zwischenzeitlich hatte es zu nieseln angefangen.
Und ich habe die 1000 Kilometer heute überschritten, somit sind es nur noch knapp 300 auf der Südinsel.